New York: rettender Hafen für viele Emigranten auf der Flucht vor den Nazis. Seit 1938 lebte in Manhattan der bayerische Schriftsteller Oskar Maria Graf und führte seinen legendären Stammtisch, zu dem alle europäischen Exilanten kamen, auch Bertolt Brecht. Dort lernte Graf Mitte der 50er-Jahre seine spätere Geliebte Lisa Hoffman kennen. Die heute 90-Jährige hat jetzt ihre Autobiografie geschrieben.
Stand: 23.11.2009
Bildunterschrift: Lisa Hoffman
Als junges Mädchen musste Liesel Hoffmann wegen der Nazis die Schule verlassen. Sie floh nach England, wo sie als Haushälterin arbeitete. Nach dem Krieg, den sie als Einzige ihrer Familie überlebte, wanderte sie nach New York aus. Sie schlug sich als Autodidaktin in verschiedenen Berufen durch, unter anderem als Zahnarzthelferin und Masseurin. Das Energiebündel Hoffmann ergriff alle Chancen. Nie sagte sie: Das kann ich nicht.
Sie fing an, nebenbei zu schreiben, und publizierte schließlich für amerikanische und europäische Zeitschriften wie zum Beispiel die "Bunte", "Sunday Daily News" und das Pornomagazin "Swank". Als Fotografin und Journalistin interviewte sie viele Jahre Prominenz aus dem Showbusiness: von Kirk Douglas bis zu Clint Eastwood. Lisa Hoffman, wie sie sich jetzt nannte, hatte es geschafft. Sie gehörte dazu und genoss den "american way of life". Sie hatte zahlreiche Affären und war stolz, eine "perfekte Geliebte" zu sein.
Mit 90 Jahren hat Lisa Hoffman ihre Autobiografie vorgelegt: "Fräulein Hoffmans Erzählungen": ein ungewöhnliches Zeitdokument. Mit Witz und Charme, ganz unprätentiös, erzählt sie ihr aufregendes Leben.
Das Buch
Lisa Hoffman Fräulein Hoffmans Erzählungen Collection Rolf Heyne 19,90 Euro